5 Wochen Budapest

 

Ich buchte mir ein AirBnB in Budapest. Es war ein kleines 13m² Zimmer mit Hochbett. Das Zimmer bewohnt normalerweise eine Künstlerin. Ich verliebte mich sofort in das kleine, aber völlig ausreichende Zimmer, das mit ihren Gemälden geschmückt war und dachte mir schon beim ankommen „Ich möchte hier länger als eine Woche bleiben“. Die ersten Tage verbrachte ich mit Stadtspaziergängen, aß Langos, besuchte das Terrorhaus, die Nationalgalerie und nahm an zwei „Freewalking Touren“ teil.Das Konzept gibt es in fast jeder größeren Stadt. Man nimmt an einer Stadtführung teil und am Ende entschiedet man ob und wie viel man für die Tour geben möchte - je nach Gefallen und Reisebudget. Es waren die allerersten Touren, die wieder starteten und so war das Team der „Freewalking Tour“ natürlich euphorisch. Nach den Touren wusste ich auch: „Ich möchte nicht nur länger hier bleiben, ich muss“. Auch wenn die Ungarn in der Politik nicht gerade glänzen, habe ich die Menschen in Budapest unglaublich kontaktfreudig und nett erlebt. Es war auf meiner gesamten Reise noch nie so leicht Kontakte zu knüpfen. Schnell lernte ich ein paar Leute kennen, mit denen ich es genoss abends an der Donau zu sitzen und zu reden. Die Stadt ist groß aber nicht hektisch Es wird selten gehupt und fast überall wo man die Straße überqueren möchte halten die Autos an.

 

 

Da mir eine feste Tagesstruktur gut tut, wenn ich länger an einem Ort bin, meldete ich mich zu einem vierwöchigen Einsteigerkurs „ungarisch“ an. Mit 3h Intensivkurs täglich, kämpfte ich mich mit 9 anderen Teilnehmer*innen aus der ganzen Welt von USA über Türkei, Syrien bis nach China durch eine der angeblich schwierigsten Sprachen der Welt. Ich erreichte ein Sprachniveau, dass ich zumindest sagen kann, woher ich komme und welche Sprachen ich noch spreche. Kann ganz hilfreich sein. :-D

 

Budapest besteht aus den 2 großen Stadtteilen „Buda“ und „Pest“, die durch die Donau getrennt sind. Das Stadtleben findet größtenteils auf der Pestseite statt und zum entspannen steigt man dann auf die „Berge“ in Buda und genießt den Ausblick.

Eine andere Workawayerin, die ich im Zoo kennengelernt hatte, wohnt auch in Budapest und nahm mich mit in ein Tierschutzprojekt, dass Bären, die aus schlechter Haltung kamen aufnehmen. Das Gehege der Bären und Wöfe gefiel mir gut, da es recht weitläufig war. Und das Highlight: "Ich durfte einen Bären füttern" - wie gerne hätte ich mit ihm traniert ;-)

 

Nach 5 Wochen verabschiedete ich mich schweren Herzens von liebgewonnen Menschen und verließ Ungarn mit dem Wissen, dass ich so schnell nicht zurückkommen kann, da Ungarn die Grenzen erneut geschlossen hat....